Etwa 19 Millionen Veteranen leben in den USA – Grund genug, diesen an einem eigenen Feiertag Dankeschön zu sagen. Seit dem Ende des Ersten Weltkriegs geschieht das am Veterans Day, der jedes Jahr am 11. November stattfindet.

Paraden und feierliche Zeremonien gehören genauso dazu wie die Veterans Day Sales, bei denen saftige Rabatte für ehemalige und aktive Mitglieder der Streitkräfte locken.

Wir zeigen dir, was es mit der Geschichte des Veterans Day auf sich hat, wo die größten Veranstaltungen stattfinden, und welche Einrichtungen an diesem Tag geschlossen haben.

Veterans Day – Geschichte und Bedeutung

Die Geschichte des Veterans Day geht auf das Jahr 1919 zurück. Am 11. November des Vorjahres war der Waffenstillstand zwischen dem Deutschen Reich und den Westmächten beschlossen und das faktische Ende des Ersten Weltkriegs eingeläutet worden.

Präsident Woodrow Wilson adressierte das amerikanische Volk mit einer Botschaft zu diesem Tag, „an dem die Waffen schwiegen“: Vom Aufbruch in eine fruchtbare Zukunft, Wohlstand und Demokratie war die Rede – aber auch vom Gedenken an all diejenigen, die für diese Errungenschaften gekämpft hatten.

Im Jahr 1926 wurde der 11. November offiziell vom US-Kongress zum Feiertag ernannt – und trug den Namen „Armistice Day“. Ursprünglich nur als Gedenktag für die Veteranen des Ersten Weltkriegs geplant, wandelte sich die Bedeutung des Armistice Day im Laufe des Jahrhunderts. Unter Präsident Dwight D. Eisenhower wurde daraus der Veterans Day, und seit 1954 steht er im Gedenken an alle ehemaligen Mitglieder der US-Streitkräfte – bzw. diejenigen, die ehrenhaft aus dem Dienst entlassen wurden.

Der Veterans Day ist nicht der einzige Feiertag für Soldaten in den USA. Eng verwandt damit sind beispielsweise:

  • Memorial Day: ein offizieller Feiertag im Gedenken an gefallene US-Soldaten, der im Mai stattfindet.
  • Armed Forces Day, ebenfalls im Mai: ein Tag zu Ehren aller aktiver Mitglieder der US-Streitkräfte
  • Women Veterans Day im Juni: das Jubiläum des Tags, an dem Frauen erstmals in das amerikanische Militär eintreten durften.

Daneben hat jeder Zweig des US-Militärs seinen eigenen Feiertag, der zwar keinen offiziellen Charakter hat, aber von Paraden und Militärshows begleitet wird: etwa den Geburtstag des Marine Corps am 10. November oder den Air Force Day am 18. September.

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Veterans Day – Zeremonien und Feierlichkeiten

Der Veterans Day spielt eine wichtige Rolle für das nationale Verständnis der USA und wird von aufwändigen Zeremonien und Feierlichkeiten begleitet – darunter:

Paraden

Ein Bestandteil der Festlichkeiten am Veterans Day sind feierliche Paraden, bei denen Veteranen, aktive Soldaten und Reservisten gemeinsam marschieren – meist begleitet von Blaskapellen und natürlich einem Meer aus amerikanischen Fahnen.

Die größte dieser Paraden findet seit 1919 in New York statt. Über 20.000 Mitglieder der Streitkräfte und eine halbe Millionen Zuschauer sind vertreten. Die New York Veterans Day Parade wird sogar im Fernsehen übertragen. Auch in Florida gedenkt man den Veteranen mit Paraden: beispielsweise in Tampa, Orlando und Miami. In Jacksonville kannst du die größte Parade des Bundesstaats bestaunen.

Friedhofzeremonien

Der Nationale Militärfriedhof in Arlington ist einer der symbolträchtigsten Orte in den USA – umso mehr am Veterans Day. Um 11:00 Uhr beginnt dort die Gedenkfeier am „Grab des unbekannten Soldaten“, das stellvertretend für alle Gefallenen vergangener Kriege steht.  Nach dem Spielen der Nationalhymne erscheint der US-Präsident, um am Grab einen Kranz niederzulegen und seinen Respekt zu bekunden. Ähnliche Zeremonien finden im ganzen Land statt. Außerdem werden viele Friedhöfe schon vor dem Veterans Day festlich mit amerikanischen Flaggen geschmückt.

Übrigens sind an den Uniformen oft „Poppys“, also rote Mohnblumen, zu sehen. Dieses Symbol geht auf das Gedicht „In Flander´s Fields“ von John McCrae zurück und steht seit
dem Ende des Weltkriegs für das Gedenken an gefallene US-Soldaten.

Schweigeminute

Laut Beschluss des US-Kongress sind alle Amerikaner am Veterans Day angehalten, um Punkt 15:11 Uhr zwei Schweigeminuten einzuhalten. Dieser Beschluss ist noch gar nicht so alt. Er wurde erst 2016 unter der Obama-Administration verabschiedet, um den Verdienst von Amerikas Veteranen stärker in den Fokus zu rücken.

Veterans Day Sales

Viele Geschäfte in den USA nehmen am Veterans Day die Chance wahr, sich bei den ehemaligen Mitgliedern der Streitkräfte mit Sonderangeboten zu bedanken. Tankstellen geben Veteranen an diesem Tag Vergünstigungen auf Benzin und Restaurants locken mit kostenlosem Kaffee. Je nach Shop gelten diese Rabatte auch für aktive Soldaten und Reservisten sowie First Responders, Krankenpfleger und Lehrer.

Beitrag der NFL

Jedes Jahr am Veterans Day veranstaltet die North American Football League (NFL) einen sog. „Salute to Service“ zu Ehren von Amerikas Ex-Soldaten. Dazu gehören natürlich Football-Spiele: die Salute to Service Games, bei denen pro Punkt 1.000 USD an gemeinnützige Veteranenverbände gespendet werden. Außerdem begleiten Angehörige der Streitkräfte die Spieler auf das Feld und nehmen an den Pregame- und Halbzeitshows statt. Dazu gibt es auf der Website der NFL patriotisches Merchandise wie Caps und T-Shirts zu
kaufen.

Privates Gedenken

Der Veterans Day wird nicht nur in der Öffentlichkeit gefeiert. Auch im privaten Kreis nehmen Amerikaner diesen Tag zum Anlass, Veteranen zu danken und Gedenkstätten sowie Soldatenfriedhöfe zu besuchen. Viele US-Bürger hissen die amerikanische Flagge – anders als am Memorial Day jedoch nicht auf Halb-, sondern auf Vollmast. Dies verdeutlicht, dass der Veteranentag kein Trauertag ist: Ein fröhliches „Happy Veterans Day“ ist deshalb als Gruß völlig angebracht.

Weiterhin sind Spenden an Veteranenverbände an diesem Tag weit verbreitet, und viele Freiwillige schicken Päckchen an Soldaten, die im Ausland stationiert sind. In letzter Zeit ist dieser Tag auch ein Anlass geworden, medial die Probleme von Veteranen anzusprechen: etwa schwierige Job-Aussichten oder die Traumatisierung durch Kampfeinsätze.

Veterans Day – Öffnungszeiten

Der Veterans Day findet jedes Jahr am 11. November statt – also am elften Tag des elften Monats. Der Startschuss für öffentliche Events ist 11:00 Uhr.

Beachte: Wenn der 11. November auf einen Sonntag fällt, findet der offizielle Feiertag am Montag darauf statt. Ist dieses Datum ein Samstag, werden die Zeremonien entweder an diesem Tag oder am Freitag davor abgehalten.

Hier sind die Wochentage für vergangene und zukünftige Veterans Days:

  • Veterans Day 2020: Mittwoch
  • Veterans Day 2021: Donnerstag
  • Veterans Day 2022: Freitag
  • Veterans Day 2023: Samstag, stattdessen am Freitag
  • Veterans Day 2024: Montag.

Veterans Day – Öffnungszeiten

Als sog. „Federal Holiday“ wird der Veterans Day in allen Bundesstaaten der USA begangen. Das heißt, Regierungsgebäude bleiben geschlossen – genau wie Postämter, die Börse und Banken.

Für private Firmen und Schulen sind die Regeln weniger streng. Diese können selbst entscheiden, ob sie schließen oder nicht. Dasselbe gilt für Geschäfte. Die meisten großen Ketten wie Walmart, Best Buy und Target haben geöffnet. Auch Restaurants, Freizeitparks, Museen nutzen den großen Andrang an diesem Tag.

Veterans Day FAQ – häufig gestellte Fragen

Was ist der Veterans Day?

Der Veterans Day ist ein US-Feiertag im Gedenken an alle Mitglieder der Streitkräfte, die ehrenhaft aus dem Dienst entlassen wurden. Er wird seit dem Jahr 1919 gefeiert.

Wann ist Veterans Day?

Der Veterans Day findet jedes Jahr am 11. November statt. 2021 ist das beispielsweise ein Donnerstag. Allerdings ist es üblich, den Feiertag auf einen Montag bzw. Freitag zu legen, wenn der 11. November ein Sonntag oder Samstag ist.

Was hat am Veterans Day geschlossen?

Da der Veterans Day in den USA ein überstaatlicher Feiertag ist, bleiben Regierungsgebäude, Postämter und Banken geschlossen. Die meisten Geschäfte und Restaurants haben dagegen geöffnet.

Gibt es einen Veteranentag in Deutschland?

Wie viele andere Länder gedenkt auch Deutschland einmal im Jahr den Gefallenen vergangener Kriege. Das geschieht am Volkstrauertag, der am zweitletzten Sonntag vor dem ersten Advent stattfindet.

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